Eine Insel der Begegnung

„Kreuzweg und Schleuseninsel!“, kommt es wie aus der Pistole geschossen aus dem Mund von Marius Hahn. Es ist die Antwort auf die Frage, was in Limburg aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst werden kann. Der Kreuzweg wird gerade aufgeweckt. In Zusammenarbeit mit HessenForst wird der Hang durchforstet, es steht viel totes Holz dort. Und die Arbeiten werden in Absprache mit der Stadt auch die Zukunft des Kreuzwegs in den Blick nehmen und zu einer Aufwertung beitragen.

Kultur Kaffee
Grafik: Jana Philippi

Die Schleuseninsel ist dagegen noch tief im Dornröschenschlaf. „Das letzte Mal hatten wir eine Umgestaltung der Schleuseninsel im Rahmen der Verlegung der Busempfangsstation diskutiert, aber das wurde verworfen“ berichtet uns Marius Hahn. Nichts mit einem Aufwecken aus dem Dornröschenschlaf. Schade, findet Hahn, der auf und mit der Insel viele gute Ideen verknüpft. Seit den 1990er Jahren wird in Limburg mit unterschiedlicher Intensität immer wieder über einen Stadtpark Lahn diskutiert. Es gibt verschiedene Entwürfe, sogar eine Bachelorarbeit, die sich sehr intensiv mit den Möglichkeiten auseinandersetzt, die die Schleuseninsel bietet.

Was an unterschiedlichen Plänen und Ideen bereits vorliegt, will Hahn nun zusammenfassen mit dem Ziel, aus der Schleuseninsel einen Ort der Begegnung zu machen. „Wir müssen dabei nicht bei 0 anfangen, sondern können auf Voruntersuchungen zurückgreifen, die allerdings auch Grenzen einer Umgestaltung aufzeigen“, sagt er. Eine Insel der Begegnung deshalb, weil Hahn wie viele andere Menschen gerade in der Corona-Pandemie mit ihren vielen Beschränkungen und Auflagen gemerkt hat, wie wichtig Begegnungen mit anderen Menschen sind. Und da liegt es doch nahe, mitten in der Stadt an einem wunderschönen Ort ein entsprechendes Angebot zu schaffen.

Lahntheater
Grafik: Jana Philippi

Bedacht werden müssen dabei natürlich denkmalschutz- und naturschutzrechtliche Belange. „Aus meinen fünfeinhalb Jahren als Bürgermeister weiß ich, wie komplex solche Planungen sein können. Das Lahnufer lässt sich nicht durchgehend mit Stufen gestalten und erschließen, wenn sich dort ein schützenswerter Baumbestand befindet“, so der Hinweis von Hahn. Die von ihm vorgeschlagenen Eingriffe für eine Bühne oder Sitzgelegenheiten am Lahnufer fallen daher sehr gering aus, nur ganz wenige Bäume sind dafür zu entfernen. Der dafür notwendige naturschutzrechtliche Ausgleich ist nach den Plänen von Hahn komplett auf der Insel möglich.

„Dort an einem schönen Sommerabend der Musik auf der Bühne zu lauschen, den wunderbaren Domblick zu genießen und bei einem kühlen Getränk mit netten Menschen zu reden, das hat schon was“, schwärmt Hahn. Er hat schon einmal Gespräche mit gemeinnützigen Vereinen aufgenommen, die die Gastronomie stemmen und kulturelle Veranstaltungen organisieren könnten. „Ich will daraus nicht einen profitorientierten Betrieb machen, sondern hier sollen sich Limburger für Limburger engagieren“, betont Hahn. Er verweist dabei auf viele tolle Vereine in der Stadt und auch auf der Schleuseninsel sind bereits Vereine und Kleingärtner engagiert. „Die will ich auf jeden Fall mitnehmen bei unserem gemeinsamen Projekt“, unterstreicht Hahn. Er weiß aus Erfahrung, dass die schönsten Pläne nichts taugen, wenn es an der Umsetzung dann hapert. Und die Umsetzung will er möglichst schnell anpacken.

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